Prozess Schulentwicklungsberatung
Der Prozess der Schulentwicklungsberatung orientiert sich an vier Phasen, die im Weißbuch „Ausrichtung der Schulentwicklungsberatung in Österreich“ (2023) genauer definiert werden. Im Sinne einer systemischen Beratung finden Reflexionsphasen (systemische Schleifen) während jeder einzelnen Phase statt.
1. Phase: Auftragsklärung
In der ersten Phase geht es darum, die Grundlagen für den Schulentwicklungsprozess zu schaffen. Dazu gehört eine klare Zielfindung und die präzise Definition des Beratungsauftrags. Die Schulleitung und der/die Schulentwicklungsberater:in klären Erwartungen, Rollen und Verantwortlichkeiten. Gleichzeitig dient diese Phase dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung. Es wird entschieden, ob weitere Beteiligte, wie Steuergruppen oder Lehrkräfte, einbezogen werden. Das Ergebnis dieser Phase ist ein gemeinsam erarbeiteter Kontrakt, der die wesentlichen Vereinbarungen festhält und für Transparenz sorgt – eine wichtige Basis für die weitere Zusammenarbeit.
2. Phase: Analyse und Planung
In der Analyse- und Planungsphase werden relevante Daten zur Schule erhoben oder bestehende Daten zusammengeführt. Ziel ist es, die subjektiven Wahrnehmungen der schulischen Akteure mit objektiven Befunden abzugleichen. So entsteht ein realistisches Bild der aktuellen Situation, inklusive Stärken und Entwicklungsbedarf. Die Ergebnisse dienen als Grundlage, um die im Kontrakt formulierten Ziele weiter zu konkretisieren und eine detaillierte Planung für den Entwicklungsprozess zu erstellen. Diese Feinplanung definiert Verantwortlichkeiten, Zeitpläne und Vorgehensweisen, um die nächsten Schritte strukturiert angehen zu können.
3. Phase: Realisierung und Umsetzung
In der Umsetzungsphase werden die in der Planung festgelegten Maßnahmen von den beteiligten Personen oder Gruppen aktiv umgesetzt. Basis dafür sind die Ergebnisse der vorherigen Analyse. Der Umsetzungsprozess wird durch regelmäßige Reflexionsschleifen begleitet, um neue Erkenntnisse einzubeziehen und Arbeitsweisen gegebenenfalls anzupassen. So bleibt der Prozess flexibel und kann auf aktuelle Entwicklungen oder Herausforderungen reagieren. Die kontinuierliche Rückkopplung sorgt dafür, dass die Zielerreichung überprüft wird und die Arbeit stets an den vereinbarten Zielen ausgerichtet bleibt.
4. Phase: Reflexion und Abschluss
In dieser Phase wird der gesamte Schulentwicklungsprozess gemeinsam reflektiert. Es wird überprüft, welche Ziele erreicht wurden und welche offenen Entwicklungsfelder bleiben. Der Rückblick auf die Ausgangslage zeigt die konkreten Fortschritte. Zusätzlich wird die Beratungsleistung evaluiert, damit die Beraterin oder der Berater Erkenntnisse für zukünftige Projekte gewinnen kann. Diese Abschlussphase schließt den Prozess formal ab, bietet aber auch die Chance, Impulse für die Weiterarbeit an der Schule zu setzen. Damit wird die Nachhaltigkeit des Entwicklungsprozesses unterstützt.
Mag. Jürgen Frentz, MA BBA
Leitung Zentrum für Schulentwicklungsberatung

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