Positive Leadership in Schulen (PERMA)
Ein zeitgemäßer Führungsansatz im Sinne transformativer Führung setzt beim eigenen PERMA an. Positive Leadership wird dabei als wichtiger Erfolgsfaktor betrachtet.
Für interessierte Schulleitungen der Primarstufe sowie der Sekundarstufe I und II wird eine regionale SchiLF im Umfang von 4 Unterrichtseinheiten angeboten (Mindestteilnehmendenzahl: 12 Personen). Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Mag.a Michaela Resetarics.
Was ist PERMA-Lead und wie kann es zu einer positiven Potentialentfaltung von Lehrpersonen und Schulleitungen beitragen?
Stärkenorientierung als Führungskompetenz ist eines der großen Themen in der heutigen Zeit. Bekannt wurde das Thema unter dem Begriff Positive Leadership. Seit einigen Jahren revolutioniert dieses Konzept die Arbeit von Führungspersonen in Unternehmen. Dieser evidenzbasierte Führungsansatz kann jedoch auch im Setting Schule zu transformativen Effekten führen. Die Potentialentfaltung, nicht nur jene der Schüler:innen, sondern auch jene der Lehrpersonen, zu fördern kann von großem Vorteil für alle am Schulalltag Beteiligten sein. Als Standard für die Potentialentfaltung wird das sogenannte PERMA-Modell vom Psychologen Martin Seligman angesehen. Jeder Buchstabe von PERMA steht für einen der notwendigen Faktoren, die dazu führen, dass Menschen ihr Potential entfalten können:
P – Positive Emotionen (Freude am Unterrichten, Zuversicht auf gute Lösungen bei Problemen in der Klasse, Interesse neue Unterrichtsmethoden kennenzulernen, …)
E – Engagement (Lehrpersonen dürfen im Bereich der Rahmenlehrpläne individuelle Unterrichtsgestaltungen machen, keine Über- bzw. Unterforderung der Lehrkräfte)
R – Relationships (gemeinsame Ausflüge im Lehrer:innenteam, Fachgruppenbesprechungen, Weihnachts- und Abschlussfeier ohne direkten Arbeitsbezug)
M – Meaning (Bewusstsein für die große Relevanz als Rolemodel für die Schüler:innen, Bewusstsein für die Relevanz einer Schule für die Gesellschaft und die Kompetenzentwicklung der Schüler:innen)
A – Accomplishment (Klare Definition und Kommunikation der Ziele einer Schule, Kommunikation der Zielerreichung – auch von Teilzielen, Reflexion und Feedback vor allem bei erfolgreichen Zielerreichungen)
Eine Stärkung der PERMA-Faktoren im Sinne von PERMA-Lead kann nachweislich die Potentialentfaltung bei Menschen fördern. Daraus resultiert, dass gutes Führungsverhalten die PERMA-Faktoren am Arbeitsplatz positiv beeinflusst. Die Schule als Expert:innenorganisation verlangt einen spezifischen Umgang mit ihren Mitarbeiter:innen. Dabei ist für die Leitung relevant, dass der Expertise dementsprechend Freiraum gegeben wird und die handelnden Personen als Expert:innen respektiert werden. Insofern kann Führung in Schule nicht direkt mit Führung in anderen klassischen Organisationen verglichen werden. Wenn Schulleitungen mit Positive Leadership aktiv dazu beitragen, dass sich das Potential ihrer Expert:innen entfalten kann und das PERMA der Lehrkräfte gestärkt wird, hat das weitreichende und nachhaltige positive Effekte auf Schulen: auf die Organisation an sich, auf Lehrkräfte und weitere Mitarbeiter:innen, die Schulleitung selbst - und selbstverständlich auf die primäre Zielgruppе der Schulen, die Schüler:innen.
P-Lead: Schulleitungen tragen dazu bei, dass sich Lehrkräfte an der Schule wohlfühlen, zufrieden sind und Freude bei der Arbeit haben.
E-Lead: Schulleitungen geben ihren Lehrkräften jenseits des Unterrichtens Aufgaben, die ihren individuellen Stärken entsprechen.
R-Lead: Schulleitungen setzen sich dafür ein, dass Lehrkräfte wertschätzend miteinander umgehen und sich gegenseitig unterstützen.
M-Lead: Schulleitungen vermitteln ihren Lehrkräften, dass sie wertvolle Arbeit leisten.
A-Lead: Schulleitungen freuen sich mit den Lehrkräften, wenn diese Ziele erreicht haben und loben sie dafür. Sie geben ihren Lehrkräften regelmäßig positives Feedback.
Mag. Michaela Resetarics, MSc

- Institut für Fort- und Weiterbildung
- Zentrum für Schulentwicklungsberatung