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Symposium Sommer 2024 der PPH Burgenland: Ein kraftvolles Plädoyer für Gesundheit im Bildungswesen

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Für zahlreiche Lehrer:innen und Elementarpädagog:innen im Burgenland beginnen die Sommerferien traditionell mit dem „Symposium Sommer“ der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (PPH Burgenland). Das diesjährige Symposium, das am 1. Juli 2024 im Kulturzentrum Mattersburg von Landesrätin Daniela Winkler und der Rektorin der PPH Burgenland Sabine Weisz eröffnet wurde, stand unter dem Motto „Kraftquelle Gesundheit: Dynamiken für ein gesundes Arbeits- und Lernumfeld“. Besonders hervorzuheben war in diesem Jahr die Teilnahme von 236 burgenländischen Schulassistent:innen. Für sie war dieses Symposium der Auftakt des Lehrgangs „Burgenländische Schulassistent:innen“ der PPH Burgenland. Diese Ausbildung umfasst 100 Unterrichtseinheiten über zwei Semester und bereitet darauf vor, künftig Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen im Schulalltag zu unterstützen und individuelles Lernen unter fachlicher Anleitung der Lehrkräfte zu begleiten.

Ao. Univ.-Prof. DDr. Christian Schubert, Leiter des Labors für Psychoneuroimmunologie an der Medizinischen Universität Innsbruck und Autor vielbeachteter Fachpublikationen und Sachbücher, hielt einen Vortrag über die Gesundheit in Schulen und Kindergärten aus der Perspektive der Psychoneuroimmunologie (PNI). Die PNI ist ein junger Forschungsbereich der Medizin, der sich mit den komplexen Wechselwirkungen zwischen sozialen Faktoren, Psyche, Nerven- und Immunsystem befasst. Eine Reihe von Studien zeigt, dass psychische Belastungen bei Pädagog:innen sowie Kindern und Jugendlichen mit einer Verringerung des Immunschutzes verbunden ist. Allerdings weiß man bisher nur wenig über den größeren Sinn- und Bedeutungszusammenhang dieser neuen Erkenntnisse. Dies wirft die Frage auf, ob das mechanistisch-reduktionistische Medizinparadigma ausreicht, um die Komplexität von PNI zu erfassen. Schubert argumentiert, dass PNI ein kritischer Weckruf für die westliche Gesellschaft sein könnte, der den reduktiven Materialismus in Frage stellt, verbunden mit der Forderung nach einem neuen, ganzheitlichen Paradigma nicht nur in der Medizin, sondern auch in anderen Gesellschaftssystemen wie der Bildung und der Politik.

Ein weiterer Höhepunkt des Symposiums war der Vortrag von Mag.a Helga Göbharter-Ehrschwendner zum Thema „Gesund bleiben in der Schule/im Kindergarten – Sinn-Perspektiven aus der Sinn-Lehre Viktor E. Frankls als Prophylaxe“. Die AHS-Lehrerin und ausgebildete sinnzentrierte Beraterin am Viktor Frankl Zentrum und an der Europäischen Akademie für Logotherapie und Psychologie (EALP) bot den Pädagog:innen einen tiefgreifenden Einblick in die Erhaltung ihrer Gesundheit durch die Anwendung von Konzepten der Salutogenese, Selbstfürsorge und Sinnfindung. Göbharter-Ehrschwendner betonte, wie wichtig es sei, sich auf das zu konzentrieren, was die Gesundheit fördert, und zeigte auf, wie Selbsttranszendenz und Selbstdistanzierung, basierend auf dem logotherapeutischen Menschenbild Frankls zu einem erfüllteren Berufsleben beitragen können.

„Das Symposium Sommer 2024 war eine Quelle der Inspiration, die uns mit wertvollen Einsichten und Impulsen bereichert hat. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Kraftquelle Gesundheit‘ hat eindrucksvoll verdeutlicht, wie wichtig ein gesundes Arbeits- und Lernumfeld für unsere Pädagog:innen, Kinder und Jugendlichen ist. Die rege Teilnahme unterstreicht die Relevanz der behandelten Themen. An der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass unsere Schulen und Kindergärten Orte sind, an denen jedes Individuum eine Lernumgebung vorfindet, die nicht nur Wissen, sondern auch das Wohlbefinden und persönliche Wachstum aller Bildungsakteur:innen fördert“, betonte Rektorin Sabine Weisz.

„Die Schule und der Kindergarten sind für viele Arbeitsplatz oder Lebensmittelpunkt, an dem ein Großteil des Tages beziehungsweise viel Lebenszeit verbracht werden. Unabhängig davon, welcher Tätigkeit jemand nachgeht, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen gute Arbeits- und Rahmenbedingungen vorfinden, die ihnen ein ungestörtes und gesundes Arbeiten ermöglichen, ja sogar erleichtern“, sagte Bildungslandesrätin Daniela Winkler. „Das sind grundsätzliche Voraussetzungen, um seine Arbeit bestmöglich mit Freude und vollem Einsatz erledigen zu können. Ein wesentliches Kriterium für einen adäquaten Arbeitsplatz ist Gesundheit. Wir sind in vielen Lebensbereichen hohen Anforderungen ausgesetzt, die den ganzheitlichen Zustand aus dem Gleichgewicht bringen und die Psyche belasten können. Hier ist wichtig, Selbstreflexion zu betreiben und die Ursache für etwaige Symptome zu erfahren. Die Psychoneuroimmunologie ist dafür ein spannendes und bedeutendes Betätigungsfeld“, so die Landesrätin.  

Die Veranstaltung wurde von Jana Hehenberger und Isaac Knapp musikalisch umrahmt.

Institutsleiter Klaus Novak und seinem Team gebührt großer Dank für die Organisation und die Zusammenstellung dieses hervorragenden Programms.
 

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