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Österreichisch-jüdische Literatur ist der Rede wert - Kurzweilige Buchpräsentation von Lukas Pallitsch

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Am 6. Mai 2024 fand in den Räumlichkeiten der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (PPH Burgenland) die Präsentation des neu erschienenen Buchs „Das Nachleben des Propheten Jeremia bei Stefan Zweig und Franz Werfel“ von Lukas Pallitsch statt (publiziert im renommierten Wissenschaftsverlag De Gruyter). In einer kurzweiligen Stunde folgte auf einen Kurzvortrag vom Autor ein Podiumsgespräch mit Martin A. Hainz und Wolfgang Treitler. Durch den Abend begleitete Martin Krenn.

In seinem Vortrag tauchte Lukas Pallitsch, Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht an AHS/BMHS und Lehrbeauftragter an der PPH Burgenland, zunächst in die Welt von Gestern (Stefan Zweig) ein, um atmosphärische Einblicke in die politische und gesellschaftliche Situation der Zwischenkriegszeit zu geben. Spätestens 1933, als die Bücher von Stefan Zweig und Franz Werfel von den Nationalsozialisten öffentlich verbrannt wurden, mussten sich die beiden Schriftsteller auf tragische Weise ihrer jüdischen Herkunft vergewissern. Um ihre Gegenwart zu deuten, suchten sie nach Motiven und Symbolen der jüdischen Geschichte. Es war das sperrige Profil des Unheilpropheten Jeremia, das sowohl Zweig als auch Werfel literarisierten, um ihrer Gegenwart etwas entgegenzusetzen.

Im Anschluss an die Vorstellung seines Werkes diskutierte Lukas Pallitsch gemeinsam mit Martin A. Hainz (PPH Burgenland) und Wolfgang Treitler (Universität Wien) über die Stellung der Literatur im gegenwärtigen Bildungssystem, um dann nochmals tiefer zur Bedeutung der österreichisch-jüdischen Literatur vorzudringen. Sind Werfel und Zweig noch aktuell? Hat deren Botschaft noch Gewicht? Die drei Wissenschaftler am Podium kamen zum Ergebnis, dass die Aktualität von Werfel und Zweig ungebrochen sei. Prägnant und mit begrifflicher Schärfe argumentierten sie im Sinne des Jeremia-Motivs: In Zeiten, in denen Phrasen und Schlagworte dominieren, gilt es der inneren Stimme des Gewissens zu folgen.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend von dem Gitarristen Gen Hasegawa aus Eisenstadt. Es zeigte sich: Literatur ist der Rede wert!

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