Trauer um HS-Prof. Mag. Dr. Eva Maria Burger
Mit großer Bestürzung hat die Private Pädagogische Hochschule Burgenland die Nachricht vom plötzlichen Tod unserer langjährigen Hochschulprofessorin Mag. Dr. Eva Maria Burger aufgenommen, die am 4. August aus der Mitte ihres Lebens gerissen wurde. Seit 2005 war Eva Burger an der damaligen Pädagogischen Akademie Burgenland und später an der Pädagogischen Hochschule Burgenland tätig. Mit ihrer pädagogischen Arbeit, ihrem großen Engagement und ihrer Persönlichkeit hat sie das Institut für Ausbildung und Praktische Studien und die Hochschule insgesamt enorm bereichert. Ihre Wirkbereiche waren vor allem die Bildungswissenschaftlichen Grundlagen, die Pädagogisch-Praktischen Studien, die Inklusive Pädagogik und die Primarstufendidaktik Mathematik. Wir verabschieden uns von einer Schlüsselperson der PPH Burgenland mit einem Nachruf aus der Feder ihrer langjährigen Kolleg:innen Michaela Auner, Sylvia Kompiller und Markus Reiter.
Nachruf
Hätte man Eva gefragt, wie ihr Nachruf aussehen sollte, hätte sie wahrscheinlich gesagt: „Kurz und knackig.“ Doch das wird ihrer facettenreichen Persönlichkeit nicht gerecht, denn ihr Leben und Wirken lässt sich nicht in wenigen Worten zusammenfassen. Eva zeichnete sich durch ihre wertschätzende, kritische und realitätsbezogene Denkweise aus. Mit ihrer humorvollen Art und ihrer positiven Ausstrahlung war sie ein unverzichtbarer Teil unseres Lebens. Ihre Empathie zeigte sich im beruflichen Alltag auf allen Ebenen. Sie war eine hervorragende Zuhörerin, und Gespräche mit ihr dauerten mitunter länger als erwartet, da ihre natürliche Sympathie die Menschen anzog. Trotz mehrerer Schicksalsschläge blieb Eva stets optimistisch und ließ sich nicht von der Bitterkeit des Lebens überwältigen. Sie war niemals launisch oder mürrisch und bewahrte immer ihre Würde. Diese außergewöhnliche Stärke und Lebensfreude, selbst in schweren Zeiten, sind ein bleibendes Vermächtnis, das uns als Vorbild dient. Sie liebte ihre Arbeit sowohl im Pflichtschul- als auch im tertiären Bereich. Für sie war ihre Tätigkeit Berufung – nicht Job. So lebte sie es. Im Umgang mit den Studierenden entwickelte sich tiefes Vertrauen, das unter anderem Ausdruck fand in einer Vielzahl an Beratungsgesprächen und Betreuung von Qualifizierungsarbeiten. Ihre hohen fachlichen Ansprüche an die Studierenden waren getragen von Gerechtigkeit und Wohlwollen.
Wenn Eva sich in einer Konferenz zu Wort meldete, Fragen stellte, dann niemals, um sich in den Mittelpunkt zu stellen, sondern um zu verhindern, dass etwas übersehen werden könnte, das für die Studierenden, für die Lehrenden, für die Institution entscheidend war. Sie kannte ihre Kapazitäten und Grenzen und scheute sich dennoch nicht, im Bedarfsfall diese zu überschreiten, wenn Not war. Als Vorgesetzte durfte man sich ihrer Loyalität gewiss sein und wenn etwas nicht stimmig war, suchte sie das Gespräch. Eva zeichnete sich durch ihre stetige Verlässlichkeit und unvoreingenommene Haltung aus. Mit starkem Rückgrat und der Fähigkeit, auch bei Gegenwind standhaft zu bleiben, bewahrte sie in herausfordernden Zeiten immer Ruhe und den Blick aufs Ganze. Innovativ und offen für Neues, vertrat sie stets gut begründete Meinungen, wobei der Fokus jeweils auf der Institution und nicht auf der eigenen Person lag. Diskussionen scheute sie nicht, und ihre Handschlagqualität war ein Markenzeichen ihrer überlegten Handlungsweise. Bei wichtigen Fragestellungen trat sie oftmals einen Schritt zurück, um sorgfältig abzuwägen, bevor Entscheidungen getroffen wurden. Ihre hohe fachliche und soziale Kompetenz zeigte sich in der praxisnahen Anwendung ihres Wissens und einer breiten Expertise, die sie nie zur Schau stellte.
Könnten wir Eva jetzt fragen, ob sie mit diesem Nachruf einverstanden ist, würde sie vielleicht antworten: „Kurz und knackig ist er nicht, aber ich bin fein damit.“
Liebe Eva, danke für die gemeinsame Zeit.